Mit seiner unnachahmlichen Verbindung von Wissenschaft, Witz und Fantasy hat Stanislaw Lem zahllose Bücher geschrieben, die nicht nur lesbar, sondern auch erzählbar sind. Vor allem die Abenteuer des Weltraumfahrers Ijon Tichy in Die Sternentagebücher sind zum Vorlesen und Zuhören wie geschaffen. Kein Wunder also, dass einige der an die Lügengeschichten des Baron von Münchhausen erinnernden Kurzgeschichten bereits 1968 in den Studios des Berliner Reichstagsufers vertont wurden. Die CD-Neuauflage der alten Aufnahmen enthält sieben Geschichten, die Tichys eigene Tonbandtagebücher darstellen. In einer kurzen Einführung erzählt Tichys alter Freund Professor Tarantoga den Werdegang des Raumfahrers als Kapitän der galaktischen Fernfliegerei, der 83.003 Gestirne entdeckte und Mitglied der Vereinigung zum Schutz kleiner Planeten war. Es folgen Tichys erste Erfahrungen mit dem von Tarantoga aus einem Kanonenofen entwickelten Zeitstrecker, den er auf dem Planeten der Mikrozyphanen zum Einsatz bringt. Sein verloren geglaubtes Taschenmesser führt Tichy zu Pater Laximos, der sich bitterlich über die Schwierigkeiten der Missionare in der Galaxis bei der Bekehrung Außerirdischer zum Christentum beklagt. Auf dem Heimweg zur Erde beschließt Tichy, Tarantoga eine Jagdtrophäe in Form eines schwer erlegbaren Kolupen mitzubringen. Er meistert die Jagd ebenso souverän wie das Rätsel um die kosmischen Kartoffeln, die in einem bestimmten Sektor der Galaxis die Raumfahrt bedrohen. Zuletzt staunt Tichy dann über ein belauschtes Gespräch zwischen Außerirdischen, die über die Wahrscheinlichkeit außerirdischen Lebens diskutieren. Insgesamt sieben der zahlreichen Tichy-Geschichten aus dem 478 Seiten starken Sterntagebücher haben Platz in dem Audiobook gefunden. Die Umsetzung orientiert sich hauptsächlich am Text, nur vereinzelte Musikklänge untermalen die unterhaltsamen Stimmen von Rolf Römer, der Ijon Tichy und Horst Schulze, der Professor Tarantoga liest. Perfekt, um bei jeder Jahreszeit für eine Stunde dem Planeten in Richtung All zu entfliehen. --Wolfgang Treß Quelle:
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